energieLux-Kitas stellen Handpuppen aus wertfreiem Material vor

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Schüler:innen der GGS und KGS Dönhoffstraße machen Stadtverwaltung fit in Sachen Klimaschutz

„Mehrmals am Tag soll man lüften!“, rät die neunjährige Energieexpertin Jeen den städtischen Mitarbeiter:innen in der Hauptstraße 105 in Wiesdorf. Die Erfahrung habe sie auch in ihrem Klassenraum gemacht. Dort müsse man alle halbe Stunde stoßlüften. „Das ist wichtig, damit man sich besser konzentrieren kann“.

Jeen ist Energieexpertin der Grundschule an der Dönhofstraße. Am Donnerstagvormittag gab sie und ihre sieben Mitschüler:innen ihr Wissen an die Angestellten der Stadtverwaltung weiter. Bei ihrem Vortrag im Verwaltungsgebäude informierten die kleinen Klimaschützer:innen über das richtige Lüften und Heizen, wie man Energiesparen kann und am besten Müll vermeidet.

Der siebenjährige Niklas rät die Kaffeemaschine nicht den ganzen Tag laufen zu lassen, sondern den frisch gebrühten Kaffee in eine Thermoskanne umzufüllen. Dann könne man die Kaffeemaschine ausstecken oder eine Steckerleiste nutzen, bei der man den Strom abstellen kann. Zehn weitere wichtige Klimaschutztipps für das Büro haben die acht Kinder der beiden Grundschulen im Gepäck. „Bei dieser Schulung sind die Rollen vertauscht“, erklärt Tamara Dey vom NaturGut Ophoven. „Die Kleinen geben den Großen Tipps. Das macht den Kindern viel Spaß und sie erkennen ihre Selbstwirksamkeit und Stärke zu motivieren“.

Nach ihrem kurzen Vortrag verteilen die Energieexperten Poster mit den Energiespartipps für die Büroflure und kleine Aufkleber für die Fenster, auf denen an das richtige Heizen und Lüften erinnert wird. Kleine selbstgebastelte Tischmülleimer sollen die Mitarbeiter:innen motivieren ihren Müll richtig zu trennen. „Mit einfachen Maßnahmen und ein bisschen Achtsamkeit können viel Energie und Ressourcen gespart und damit die Umwelt entlastet werden“, sagt Britta Demmer vom NaturGut Ophoven.

Noch weitere energieLux-Besuche in der Verwaltung stehen an: In einem halben Jahr werden die kleinen Klimaschützer:innen in den Büros kontrollieren, ob ihre Vorschläge zu Müllvermeiden und Stromsparen von den städtischen Mitarbeitern auch umgesetzt wurden. Der Flur mit den besten Ergebnissen wird mit einer Urkunde prämiert.

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Lise-Meitner-Gymnasium dreht die Heizung runter

Große Pause am Lise-Meitner Gymnasium. Hennig (12 Jahre) und Moritz (13 Jahre) stehen Schlange vor dem Glücksrad im Foyer der Schule. Sie wollen Fragen zum Klimaschutz beantworten und dafür einen Keks gewinnen. Doch der Andrang ist groß, ähnlich wie bei der Ausgabe von heißem Apfelsaft und dem Hüpfwettbewerb auf dem Schulhof. Also müssen sie warten.

Das E-Lux Team des Lise-Meitner-Gymnasiums hat einen Dicken-Pulli-Tag organisiert mit Spielen und warmen Getränken. „Den Schülerinnen und Schülern soll es nicht kalt werden. Denn die Heizung ist heute um einige Grad abgesenkt worden“, erklärt Lehrerin Hanna Ishorst. Sie hat die Aktion mit ihrem Team geplant. In den Klassen, aber vor allem im Foyer spürt man die Temperaturabsenkung schon sehr deutlich.

Doch Schüler:innen und Lehrer:innen sind gut vorbereitet. Alle tragen einen dicken Pullover oder warme Jacken. Auch die Siebtklässler Henning und Moritz. Sie finden den Aktionstag gut. „Auch zuhause achten wir darauf, dass nicht so viel Heizenergie verschwendet wird“, erklärt Hennig. „Nur wenn es abends dann zu kalt wird, machen wir den Kamin an“. Energiesparen ist Hennig und Moritz wichtig, denn es gehe um ihre Zukunft, so die beiden.

„Bis zu sechs Prozent Heizenergie können gespart werden, wenn die Raumtemperatur um nur ein Grad gesenkt wird“, erklärt Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. Sie leitet das städtische Klimaschutzprojekt energieLux, an dem fast alle Leverkusener Schulen teilnehmen. „Ein paar Grad weniger zahlen sich nicht nur für den Geldbeutel aus, sondern auch für unsere Energiesicherheit und den Klimaschutz“, so die Koordinatorin. Der bundesweite „Dicke Pulli-Tag“ sei eine gute Gelegenheit immer wieder darauf aufmerksam zu machen.

Am „Lise“ sei der Dicke-Pulli-Aktionstag schon Tradition, erklärt Lehrerin Ishorst. „Er wird von allen sehr gerne angenommen und die Energiesprecherinnen und –sprecher der Klassen nutzen die Gelegenheit, das Thema Energie- und Ressourcensparen noch einmal mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu besprechen“. Bereits seit einigen Jahren führen die Schulen in Leverkusen den Aktionstag durch. Auch Grundschulen wie die KGS Burgweg, die KGS St. Stephanus oder der Hans-Christian Andersen Schule sind dabei.

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Kreativwettbewerb: „Wer bastelt den tollsten wupsi-Bus? “

Busse aus Tetrapack, Karton, Kastanien oder PET-Flaschen parkten am Dienstagmorgen im Pädagogencontainer auf dem NaturGut Ophoven. Mit viel Fantasie, Farbe und Heißklebepistole haben die kleinen Ingenieur:innen der städtischen Kita Am Quettinger Feld, der Kita Wuppertalstraße, der Kita St. Maurinus und dreier weiterer Einrichtungen ihre Fahrzeuge gebastelt. Marc Kretkowski, Geschäftsführer der wupsi und Ute Rommeswinkel vom NaturGut Ophoven ehrten die Kinder mit einer Urkunde und tollen Preisen.

Der Förderverein NaturGut Ophoven und die wupsi hatten vor einigen Monaten zu dem Kreativwettbewerb „Wer bastelt den tollsten wupsi-Bus?“ aufgerufen. „Es sollte dafür überwiegend wertstofffreies Material genutzt werden. Alles, was normalerweise im Abfall landet wie Obstnetze, Plastikdeckel von Flaschen, Joghurtbecher oder Milchkartons sollte „verbastelt“ werden“, erklärt Ute Rommeswinkel vom NaturGut Ophoven.

In der städtischen Tageseinrichtung am Quettinger Feld haben die Kinder gleich mehrere kleine Busse erstellt. Für ihre sehr detailreiche Arbeit erhielten sie den ersten Preis, eine Besichtigung des wupsi-Betriebshofes. Sandra Trögel hat in der Kita das Projekt begleitet: „Wir haben drei Wochen an unseren Bussen gearbeitet. Immer wieder sind den Kindern neue Ideen für den E-Bus eingefallen. Am Ende gab es sogar fast auf jedem Platz Passagiere. Es hat allen sehr viel Spaß gemacht.“
Die Kinder der Kita Wuppertalstraße haben gemeinsam einen großen Bus konstruiert, geschmückt mit Blättern und Kastanien. Sie landeten damit auf dem zweiten Platz und gewannen eine tolle Spielebox. Den Platz drei besetzte das Kath. Familienzentrum Kita St. Maurinus. Sie erhielten für ihren Beitrag einen Büchergutschein über 50 Euro. Die weiteren drei Einrichtungen Caritas-Kita Am Steinberg, Städtische Kita Kreuzbroicher Sr. 12 und die AWO -Kita Tempelhoferstr. 2a erhielten jeweils einen Büchergutschein über 30 Euro.

Marc Kretkowski ist begeistert von den kreativen Ideen der Kinder. „Uns ist es wichtig, dass sich Kinder so früh wie möglich mit klimafreundlicher Mobilität beschäftigen“, erklärt er. Denn der Anteil des Verkehrs an den Treibhausgasemissionen in Deutschland betrage 20 Prozent und seine Reduzierung sei ein wichtiger Faktor um die Klimakrise in den Griff zu bekommen. „Ein attraktiveres Angebot für Bus und Bahn, Carsharing und die Rückbesinnung auf das Fahrrad sind hier wichtige Ansatzpunkte für eine klimafreundliche Mobilität und einen Beitrag für den Klimaschutz“, ergänzt er.
Der Slogan „Klimafreundlich unterwegs mit Bus und Bahn“ gelte nach wie vor, so Rommeswinkel. „Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts belegt, dass eine Person, die statt des Autos den Bus, die Straßen- oder die U-Bahn nutzt, nur rund halb so viele Treibhausgase verursacht.“

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Goldene Thermometer für die fleißigsten Klimaschützer

Einmal im Monat bleibt in der Kita Kreuzbroicher Straße das Licht aus. „Dann geht auch die Spülmaschine nicht und wir kochen draußen auf dem Feuer“, erklärt der 5-jährige Milow. „Am Tag ohne Strom“ kommen die Kinder mit Taschenlampen in die Kita. „Das finden sie sehr aufregend und sie lernen sehr viel über Energie“, erklärt Erzieherin Claudia Füger. Für ihr Engagement Strom und andere Ressourcen zu sparen erhielt die Kita Kreuzbroicher Straße sowie die Hans-Christian Andersen Grundschule und die Realschule am Stadtpark am Freitagmorgen eine goldenes Thermometer von Oberbürgermeister Uwe Richrath übereicht. 43 Schulen und Kitas haben im vergangenen Schuljahr fleißig Punkte im städtischen Projekt „energieLux - Klimaschutz an Leverkusener Schulen und Kindergärten“ gesammelt. Die drei Einrichtungen haben sich besonders verdient gemacht.

Zum zehnten Mal zeichnen Stadtverwaltung und NaturGut Ophoven das Engagement für den Klima- und Ressourcenschutz aus. „Allein aufgrund ihres großen CO2-Fußabdruckes tragen Schulen im Rahmen der Energiewende eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Gleichzeitig nehmen Schulen und Kitas eine wichtige Rolle als Multiplikatoren ein, um heranwachsenden Generationen zu zukunftsfähigem Handeln auszubilden“, erklärt Uwe Richrath, Oberbürgermeister von Leverkusen.

Neben dem Strom sparen, macht sich die Kita auch viele Gedanken zum Müllvermeiden. „Wir haben eine gesunde und müllfreie Alternative zu den Quetschies gesucht“, erklärt Füger. Das süße Fruchtpüree in den weichen Plastik-Trinkbeuteln sei sehr beliebt unter Kita-Kindern und deren Eltern, so die Pädagogin. Als Alternative haben sie gemeinsam mit den Kindern Äpfeln aus dem Kita-Garten geerntet und daraus Apfelmus hergestellt. Dieser wurde in leere Marmeladengläser gefüllt, auf dem ihre Namen eingraviert waren. „Sie füllen jetzt Apfelmus in die Gläser und bringen keine Quetschies mehr mit“, so Füger.

Die Grundschule Hans-Christian Andersen in Hitdorf erhielt in diesem Jahr ein „vergoldetes Thermometer“ für ihre dreiwöchige Klima-Challenge. Neben einem „Dicken-Pullover-Tag“, an dem die Heizung runtergedreht wurde, sollten die Schülerinnen und Schüler eine eigene Klimaschutz-Aufgabe auswählen. Auf einer schulinternen Internetplattform haben sie ihre Aktionen dokumentiert. Sandro sparte Strom, indem er eine ausschaltbare Steckerleiste in seinem Zimmer installierte, Erik und Nikita drehten die Heizung zuhause herunter und zogen sich etwas wärmer an, Phil trennte alte CDs von ihrer Hülle und entsorgte sie bei der AVEA, Lilian bastelte ein „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Spiel aus Muscheln. „Durch die Klima-Challenge haben die Kinder erfahren, wie leicht es ist Verantwortung für unsere Erde zu übernehmen und mit ihren kleinen Aktionen etwas Gutes für die Umwelt zu tun“, erklärt Sandra Holtkötter, Lehrerin an der Hans-Christian Andersen Schule.

Auch die Realschule Am Stadtpark wurde geehrt. Durch die intensive Begrünung ihres Schulhofs wollen die Schülerinnen und Schüler das Stadtklima verbessern, Wärmeinseln entgegenwirken und mit Blühwiesen und Beeten zur Artenvielfalt beitragen. Außerdem liegt ihnen das Thema Mülltrennung besonders am Herzen. Die Schülerinnen und Schüler übersetzten ein Poster in acht verschiedene Sprachen um fremdsprachigen Reinigungskräften das Müllrecycling zu erklären. Außerdem sammelten sie leere Plastikstifte, Handys, Batterien und Korken um sie dem Recycling zuzuführen. Sie entsorgen das Altpapier und den Gelben Sack in den Klassen selber um die Reinigungskräfte zu entlasten.

„Durch die Aktionen zum Klimaschutz erfahren die jungen Menschen ihre Selbstwirksamkeit. Sie erkennen, dass sie die Möglichkeit haben, Dinge zu verändern und ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, erklärt Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. „Oft sind diese Aktionen Anstoß auch in anderen Bereichen wie Mobilität und Konsum sensibler mit der Energie und den Ressourcen umzugehen, so die Koordinatorin des energieLux-Projektes.

Neben den Aktionen zu Energie- und Ressourcenschutz werden im Rahmen des energieLux-Projektes aber auch die Verbräuche gewertet. Im Schnitt wurden bei den diesjährigen energieLux-Schulen und Kitas 11,7 Prozent weniger Strom und 10,6 Prozent weniger Wasser als im Vorjahr gebraucht. Durch Corona-Lockdowns und Homeschooling seien die Werte jedoch nicht so einfach mit denen des Vorjahres zu vergleichen, so Demmer. Jedoch seien die Verbrauchswerte auch über einen längeren Zeitraum (2010-2021) sinkend. Beim Energieverbrauch seien es acht Prozent weniger und beim Wasser sogar 18,3 Prozent. Das Energiesparprojekt lohne sich somit auch für die Stadt. Einen Teil ihrer Einsparungen (50.000 Euro) gibt diese an die Schulen zurück. Abhängig von ihrer Größe, ihrem Engagement und den Verbräuchen erhalten die energieLux-Einrichtungen am Ende des Jahres eine Prämie.

Der Förderverein NaturGut Ophoven koordiniert das energieLux-Projekt und führt pädagogische Maßnahmen in den Schulen und Kindergärten durch. In allen Schulklassen werden beispielsweise Energiesprecher gewählt, die vom NaturGut-Team geschult werden. Sie achten darauf, dass der Müll richtig getrennt wird, dass effizient gelüftet wird und das Licht nur dann angeschaltet wird, wenn es wirklich nötig ist. So genannte E-Teams spüren gemeinsam mit dem Hausmeister Energielecks im Gebäude auf; während einer Temperaturmesswoche überprüfen die Schulen und Kindergärten, ob die Heiztemperatur 20 Grad Celsius nicht übersteigt.

Quetschie-ist-Quatsch

Lassen wir den Quatsch mit den Quetschies

Mit Äpfeln aus ihren eigenen Apfelbäumen hat die Kita Kreuzbroicherstraße im Sommer eine Apfelkompott-Atkion gestartet. Unter dem Motto "Mus im Glas, statt Mus im Quetschie" wollten die Erzieherinnen darauf aufmerksam machen, dass es eine gesunde, müllfreie und klimafreundliche Alternative zu den immer beliebter werdenden Quetschies gibt. Gemeinsam mit den Kindern haben sie die Äpfel geerntet, geschnitten und zu Mus verarbeitet. Jedes Kind erhielt ein leeres Marmeladenglas auf dem sein Name eingraviert war. "Diese Gläser nehmen die Kinder mit nach Hause und lassen sie immer wieder mit Obstmus füllen. So vermeiden wir viel Müll im Kindergarten", erklärt Erziehern Kripidou. Müllvermeidung und Strom sparen sind wichtige Schwerpunkte im Kindergartenalltag der energieLux-Kita. Zahlreiche Projekte sind im vergangenen Jahr umgesetzt worden. Monatlich wurde ein Tag ohne Strom durchgeführt, an dem draussen auf dem Grill Nudeln mit Tomatensoße, Pizza oder KArtoffeln mit Kräuterquark gekocht wurde. Ein Reparaturnachmittag für Kinderspielzeug wurde durchgeführt, Puppenhäuser aus Karton und anderen wertfreien Stoffen hergestellt, ein Kleiderschrank für die Kleidertauschbörse etabliert und vieles mehr. Bei jedem Projekt wurde den Kindern der Nutzen für die Umwelt und das Klima erklärt, so die energieLux-Erzieherin Füger. "Die Kinder sind stolz darauf, selbstwirksam zu sein und mitzuhelfen das Klima zu schützen".

Planwerkstatt

Klimagerechte Mobilität in Leverkusen – Geht das?

Einen Marktplatz mit Grünflächen, vielen Bäumen und Sitzgelegenheiten dazu Ladestationen für E-Autos und E-Fahrräder, so wünschen sich die Schüler*innen des Landrat-Lucas-Gymnasiums den großen Platz vor ihrer Schule. „So umgestaltet würde sich die Innenstadt im Sommer nicht so aufheizen und bei Starkregen viel Wasser speichern können“, erklärt die 17-jährige Kybra. „Außerdem soll es temporäre Bring- und Abholzonen für Eltern geben, deren Kinder aufs Landrat-Lucas oder die Herzogschule gehen.“ Die fehlenden Parkplätze wollen die Schüler*innen durch Parkhäuser in der neuen Bahnstadt ersetzen. „Die Leverkusener sollen auf Fahrräder und ÖPNV umsteigen“, so die Vision der 17-jährigen.

Rund 50 Leverkusener Schüler*innen der Realschule am Stadtpark, der Gesamtschule Schlebusch und des Landrat-Lucas-Gymnasiums stellten den Verkehrsexperten der Stadt, dem ADFC und der wupsi im Ratssaal ihre Ideen vor. Im Rahmen der Planwerkstatt „Jugend in Bewegung“ hatten sich die Schüler*innen mit der Frage beschäftig: Was macht unsere Schulumgebung sicher und klimafreundlicher. „Als Stadt wollen wir Motor der Verkehrswende sein“, erklärte Bernhard Marewski, Bürgermeister der Stadt Leverkusen. „Erfolgreich umsetzen lässt sich die Verkehrswende aber nur zusammen im Dialog. Wir freuen uns daher sehr auf die Anregungen und Ideen der Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse der Planwerkstatt werden in die weiteren Konzepte einfließen.“

Unterstützt wurden die Schüler*innen von Mitarbeiterinnen des NaturGut Ophoven, die die Planwerkstatt im Rahmen des städtischen Klimaschutzprojektes energieLux, vorbereitet hatten. „Uns war es wichtig, dass die Jugendlichen einen Einblick in eine klimafreundliche Stadtplanung bekommen“, erklärt Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. „Im ersten Modul stellten wir den Jugendlichen Maßnahmen vor, die Städte wie Utrecht, Paris und Kopenhagen ergriffen haben, um ihre Stadt klimafreundlicher und auch lebenswerter zu gestalten“, erklärte Tamara Dey, Koordinatorin des Projektes. Mit diesen Informationen sollten die Schüler*innen anschließend ihren eigenen Schulweg untersuchen.

Gefunden haben sie einiges: Am Forum wünschten sich die Jugendlichen einen baulich abgetrennten Fahrradweg um sicher vor den Autos zu sein, in Schlebusch empfohlen die Jugendlichen ein zusammenhängendes Fahrradwegenetz. „Ganz häufig enden die Fahrradwege plötzlich auf der Straße, meistens an Stellen, wo die Fahrbahn ohnehin sehr eng ist“, erklärte der 18-jährige Jasper von der Gesamtschule Schlebusch. Über vierzig Ideen kamen zusammen, die sie mit Leverkusener Verkehrsexperten wie Reinhard Schmitz, Fachbereich Tiefbau der Stadt Leverkusen, Christian Syring, Mobilitätsmanager der Stadt Leverkusen, Kristin Menzel von der wupsi und Kurt Krefft vom ADFC diskutierten.

Anschließend stimmten die Jugendlichen im Ratssaal über eine Prioritätenliste ab. „Diese wird der Stadt übergeben, gemeinsam mit allen anderen Verbesserungsvorschlägen“, erklärte Britta Demmer. Kurt Krefft vom ADFC will dafür Sorge tragen, dass die Wünsche, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit der Jugendlichen auch umgesetzt werden. Alle Experten fanden die konkreten Ideen der Schüler*innen beachtenswert. Besonders die zukunftsgerichtete Umgestaltung des Marktplatzes in Opladen traf auf große Zustimmung. Reinhard Schmitz erklärte, dass eine solche Maßnahme helfe, sich an den Klimawandel anzupassen. „Wir müssen uns auf zunehmenden Extremwetterereignisse einstellen“, erklärte der Leiter des Tiefbauamtes. Blicke über den Tellerrand seien da angebracht.

Hintergrund: energieLux - Klimaschutz in Leverkusener Schulen und Kindergärten
Die Planwerkstatt „Jugend in Bewegung“ findet im Rahmen des Projektes „energieLux– Klimaschutz in Leverkusener Schulen und Kindergärten“ statt. Über 50 Einrichtungen beteiligen sich an dem städtischen Projekt, das vom NaturGut Ophoven koordiniert wird. Durch Schulungen, pädagogische Programme und Aktionen zum Energie- und Ressourcenschutz tragen die Einrichtungen zum Klimaschutz bei. Weitere Informationen unter www.energieLux.de

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Von PET-Flaschen zum Trinkbrunnen

Die Umwelt AG des Landrat-Lucas-Gymnasiums organisiert eine nachhaltige Trinkversorgung in der Schule. Pro Jahr fallen in Deutschland so viele Plastikflaschen an, dass sie übereinander gestellt beinahe 15 Mal von der Erde bis zum Mond reichen würden. So viel Müll muss nicht sein, haben sich die Schüler*innen des Landrat-Lucas-Gymnasiums gedacht. Sie wollen an ihrer Schule Plastikmüll so gut es geht vermeiden und sammeln deshalb bereits seit sechs Jahren PET-Trinkflaschen, die ansonsten im normalen Müll oder auf dem Boden landen. Durch den Pfanderlös konnte der zweite Wasserbrunnen für die Schule angeschafft werden, erklärt Anja Mahlke, die Leiterin der Umwelt AG. Die Freiwilligen der AG haben das Projekt koordiniert und zwei verschließbare Metallkäfige von 80 mal 80 Zentimeter angefertigt, um die Flaschen zu sammeln.

Mit dem Erlös aus dem Pfand und einem Zuschuss vom Spendenlauf haben wir vor drei Jahren den ersten Wassersprudler finanziert, erklärt Arya aus der 9 Klasse. Seit Schuljahrbeginn gibt es einen zweiten für die Unterstufe. Der wird sehr gut genutzt, weil der Sommer so heiß war.

Seit Anschaffung der Trinkbrunnen konnten bereits rund 20.250 PET Flaschen eingespart werden, hat Anja Mahlke, Leiterin der Umwelt AG ausgerechnet. Die Schülerinnen und Schüler füllen ihre eigenen Trinkflaschen immer wieder auf. Damit sparen sie Geld und schützen die Umwelt. Die Sammlung der PET-Flaschen läuft parallel weiter. Durch den Pfanderlös werden laufende Kosten des Wasserspenders finanziert, wie der Ersatz der CO2-Kartuschen, ergänzt Arya.

Die Idee zu dem Projekt wurde in Schweden geboren. Schüler*innen des Landrat-Lucas Gymnasiums hatten bei einem ERASMUS-Austausch 2015 ein ähnliches Projekt an einer schwedischen Partnerschule entdeckt und beschlossen dies an ihrer Schule einzuführen. Planung und Umsetzung haben drei Jahre gedauert, erklärt Anja Mahlke. Viele bauliche und Sicherheitsaspekte mussten berücksichtigt werden. Seit 2019 läuft das Projekt inzwischen. Projekte wie der Wassersprudler sind aufwändig, aber sehr wichtig für die Jugendlichen, so Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. Menschen lernen am besten, wenn sie beteiligt sind, selber handeln und Erfahrungen sammeln können.

Das Landrat-Lucas-Gymnasium ist eines von 50 Einrichtungen, das am städtischen Projekt energieLux – Klimaschutz an Leverkusener Schulen und Kindergärten teilnimmt, das vom NaturGut Ophoven koordiniert wird. Ziel ist es, Energie- und Ressourcensparen in den Schulalltag zu integrieren.

Weitere Ideen, die Schule umweltfreundlicher zu gestalten, haben die Schüler*innen viele. Vor kurzem ging eine schulinterne digitale Plattform an den Start, auf der genutzte Bücher, Taschenrechner und andere Dinge verkauft werden können. Dadurch muss weniger neu produziert werden und es werden Ressourcen gespart, so Loris. Es gebe noch viel Potential den Schulalltag klimafreundlicher zu gestalten, da sind sich die Schüler*innen einig. Zum Beispiel sollten die Schulwege sicherer werden, wünscht sich Mitschülerin Inga. Mit der Bahntrasse ist schon einiges erreicht worden, aber das kann nur der Anfang sein. Mehmet aus der zehnten Klasse bewegt das Thema Plastik. Im Alltag könne noch sehr viel mehr darauf verzichtet werden, es gibt viele gute Alternativen, erklärt er.

Als besonderes Highlight werden AG-Teilnehmende und MINT-interessierte Schüler*innen im November am Schülerkongress am Forschungszentrum Jülich dabei sein. Unter dem Titel „Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft – Schwerpunkt Energie“ erhalten sie Einblick in die aktuelle Forschung und nehmen an Diskussionsforen teil.

Klimameilen

Mehr als 25.000 Klimameilen aus Leverkusen

Die wupsi und das NaturGut Ophoven ehren junge Klimaschützende: Von April bis Ende Oktober sammelten Leverkusener Schulkinder wieder Klimameilen. Durch neun städtische Kindergärten und acht Schulen kamen mehr als 25.000 Klimameilen zusammen. Jeder Weg, der zu Fuß, mit dem Roller, dem Fahrrad oder mit dem Bus zurückgelegt wurde, zählte symbolisch für eine grüne Meile. wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski ehrte mit Lars Dietrich, stellvertretender Leiter des NaturGut Ophoven, die fleißigen Meilensammelnden am Donnerstagmorgen auf dem Betriebshof des Busunternehmens mit einer Urkunde und einer Führung über das Betriebsgelände.

Zusammen mit den grünen Meilen aus anderen europäischen Städten werden die Leverkusener Meilen mit Wünschen und Forderungen der Kinder auf der UN-Klimakonferenz in Sharm El Sheikh zwischen dem 6. und 18. November an die Teilnehmenden aus der Politik überreicht. Als Zeichen, dass sich die Kleinsten aktiv für das Klima und ihre Zukunft einsetzen.

Mobil sein ist sehr wichtig in unserem Leben, aber es muss nicht immer mit dem Auto sein, erklärte Marc Kretkowski den Kindern. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr sei man viel klimafreundlicher unterwegs. Die wupsi arbeite intensiv daran, den Nahverkehr in Leverkusen so klimafreundlich und attraktiv wie möglich zu gestalten. Immer mehr Busse der wupsi werden in Zukunft auf Öko-Strom umgestellt und fahren dadurch umweltschützender.

Im Rahmen der Klimameilen-Aktion werden nicht nur grüne Meilen für klimafreundliche Mobilität gesammelt. Wer weniger Fleisch isst oder Strom spart, klebt sich rote oder blaue Sticker ins Sammelheftchen. Klimaschutz betrifft alle Bereiche unseres Lebens, erklärt Lars Dietrich. Mit der Aktion kann das spielerisch geübt werden und die Kinder bekommen ein Gefühl für die Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns, so der stellvertretende Leiter des NaturGut Ophoven. Alle Einrichtungen engagieren sich seit vielen Jahren für den Klimaschutz. Sie nehmen teil am städtischen Projekt energieLux – Klimaschutz an Leverkusener Schulen und Kindergärten, das vom NaturGut Ophoven koordiniert wird.

In diesem Jahr hat die GGS Opladen mit 5297 grünen Meilen am fleißigsten gesammelt. An der Hans-Christian-Andersen-Schule, der KGS St. Stephanus, der GGS Erich Klausener, der GGS In der Wasserkuhl, der Montanus Realschule, der GGS Kerschensteinerstraße und der GGS Am Friedenspark sind ebenfalls weniger mit dem Auto in die Schule gebracht worden. Die Kinder der städtischen Kitas Sandstraße, Hans-Schlehan-Straße, Reuschenbergerstraße, Theodor-Heuss-Ring 62, Pregelstraße, Engelbertstraße, Oulustraße, Heinrich Lübke Straße und Wuppertalstraße haben auch viel zu den Klimameilen beigetragen.

Hintergrund: Seit 2002 sammeln Kindergarten- und Schulkinder in aller Welt grüne Meilen für das Weltklima. Leverkusen ist 2022 das 14. Mal dabei.

Misty-Worm

Müll-Experiment für Kitas

Wir suchen für ein längerfristiges Experiment zum Thema „Müll" Leverkusener Kindergärten, die teilnehmen wollen. In dem Experiment begleiten wir den Regenwurm Misti, der seltsamen Müll auf der Erde gefunden hat. Dabei bauen wir einen kleinen Eimerkompost und beobachten was mit dem Müll passiert. Ist wirklich alles Müll und wenn, wie müssen wir ihn richtig entsorgen? Natürlich gibt es viel Unterstützung und energieLux-Punkte für die Durchführung. Bei Interesse bitte melden bei tamara.dey@naturgut-ophoven.de.

energieLux-Kurse im Kindergarten
Leverkusener energieLux Kindergärten können sich gerne wieder zu den kostenfreien Kursen „Energieforscher“, „Energierundgang“, „Müllvermeiden“ und „Papier- das Geheimzeichen Blauer Engel“ anmelden.  Die Kurse dauern ca. eine halbe Stunde und finden im Kindergarten statt. Anmeldung bei tamara.dey@naturgut-ophoven.de.
Auf unserer Homepage www.energielux.de/kindergarten/kurse/ finden Sie weitere kostenfreie Kurse für energieLux-Kindergärten. Sie dauern zwei Stunden und finden auf dem NaturGut Ophoven statt.

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