Ein alter Autoreifen, Puppenwagen aus Plastik, ein Klappmesser und 30 Säcke voll mit anderem Müll haben die Schülerinnen und Schüler der Regenbogenschule im Umkreis ihrer Schule gefunden. Mit Handschuhen und Zangen bewaffnet haben sie Parkplätze, Spielplätze und die Beete entlang der Scharnhorststraße in Manfort gesäubert. Dem neunjährigen Erdal hat das sehr viel Spaß gemacht. „Am allermeisten haben wir Zigarettenstummel gefunden und die sind sehr schädlich für die Umwelt“, weiß er.
„Die Kinder haben ganz unerschrocken drauflosgesammelt“, erklärt Marianne Ackermann, Lehrerin an der Regenbogenschule. Besonders die Flächen um den Manforter Bahnhof und um die Kioske herum waren voll mit Müll, so die Lehrerin. Kirsten Tang, Schulleiterin der GGS Regenbogenschule, ist begeistert von dem Engagement der Kinder und der Kolleg:innen. Bis auf die ersten Klassen haben alle Stufen teilgenommen. „Mit der Aktion erfahren die Kinder, dass sie selbstwirksam werden und gemeinsam etwas schaffen können“. „Es ist sehr wichtig, dass solche Aktionstage im Rahmen des städtischen Klimaschutzprojektes energieLux organisiert werden, da im Schulalltag oft keine Zeit bleibt, solche Aktionen selber durchzuführen.“
Die GGS Regenbogenschule ist eine von 40 städtischen Schulen und Kitas, die am Internationalen World Cleanup-Day teilnehmen und Müll in ihrem Viertel sammeln. Organisiert wird die Aktion im Rahmen des städtischen energieLux-Projektes und ist Teil der World Cleanup Kampagne. In aller Welt wird Müll gesammelt, gewogen und fachgerecht entsorgt. In Leverkusen unterstützt der Leverkusener Abfallentsorger AVEA das Projekt.
Laut AVEA fällt immer mehr wilder Müll in Leverkusen an und gefährdet unsere Umwelt. Tiere verwechseln ihn mit Futter oder verfangen sich in Kunststoffverpackungen. In vielen Plastikprodukten stecken Schadstoffe, die sich herauslösen, ins Grundwasser und damit in unsere Nahrung gelangen, wie beispielsweise der Zigarettenstummel. Er enthält mehr als 150 extrem giftige Stoffe und kann bis zu 1.000 Liter Wasser verunreinigen.
„Mit der Sammelaktion wollen die Leverkusener energieLux-Einrichtungen darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, den Müll richtig zu entsorgen, um uns und die Umwelt zu schützen“, erklärt Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. Sie leitet das städtische Klimaschutzprojekt und koordiniert pädagogische Maßnahmen in den Schulen und Kindergärten zum Klimaschutz.
Seit über zehn Jahren finanziert die Stadt Leverkusen das Klimaschutzprojekt energieLux an Leverkusener Schulen und Kitas. Neben Aktionen zum Thema Müll, Mobilität oder Konsum geht es besonders darum, verantwortungsvoll mit Energie und anderen Ressourcen umzugehen. Im Rahmen des Projekts werden zahlreiche pädagogische Maßnahmen durchgeführt und beispielsweise Energiesprecher:innen ausgebildet. Sie achten darauf, dass der Müll richtig getrennt wird, dass effizient gelüftet wird und das Licht nur dann angeschaltet wird, wenn es wirklich nötig ist.